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Dr. Theodor Haubach, Falterweg 11

Falterweg 11

 

(gesprochen von Günther Piorkowski)

Foto: AdsD/Friedrich-Ebert-Stiftung

Der Journalist, sozialdemokratische Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Dr. Theodor Haubach wurde am 15. September 1896 in Frankfurt am Main als einziges Kind des Kaufmanns Emil Haubach und seiner Frau Emilie geboren. Nach seinem Fronteinsatz im 1. Weltkrieg studierte er von 1919 bis 1923 Philosophie und Soziologie und promovierte bei Karl Jaspers zum Dr. phil.

1920 trat er der Hamburger SPD bei, arbeitete von 1924 bis 1929 als Journalist beim sozialdemokratischen „Hamburger Echo“ und wurde 1927 SPD-Abgeordneter in der Hamburger Bürgerschaft. 1929 wechselte er als Pressereferent beim Reichsminister des Inneren nach Berlin und wurde 1930 Leiter der Pressestelle im Polizeipräsidium Berlin.

Der Sozialdemokrat Haubach wurde gleich 1933 von den Nazis kurz verhaftet und baute nach der Freilassung eine SPD-Untergrundorganisation auf. Es folgten 1934 zwei Jahre KZ-Haft im Berliner Konzentrationslager Columbiahaus und KZ Esterwegen.

1939 wurde Haubach erneut verhaftet und schloss sich nach der Freilassung der Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“ an. Theodor Haubach wurde am 9. August 1944 nach dem gescheiterten Hitlerattentat vom 20. Juli 1944 an seinem Wohnort im Eichkamper Falterweg 11 verhaftet, am 15. Januar 1945 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 von den Nazis durch Erhängen ermordet.

Der Stolperstein wurde auf Initiative der SPD Neu-Westend verlegt.

Stolpersteinverlegung

Am Dienstag, den 5. März 2013 wurde im Falterweg 11 der 26. Stolperstein in Eichkamp verlegt. Die SPD Westend veranlasste diese Verlegung für den 1945 ermordeten Widerstandskämpfer Dr. Theodor Haubach.

Junge Auszubildende des Lehrbauhofs verlegten den Stolperstein in Kooperation mit der Stolperstein-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf. Zur Gedenkfeier waren auch Schüler und ein Lehrer der Theodor-Haubach-Schule in Lichterfelde gekommen.

Weitere Weblinks

 

English

The journalist, social democratic politician and resistance fighter against National Socialism was born on 15 September 1896 in Frankfurt/Main as the only child of the merchant Emil Haubach and his wife Emilie. After service on the Western Front in World War I he studied philosophy and sociology from 1919 to 1923 and graduated under Karl Jaspers as PhD. In 1920 he joined the SPD in Hamburg, worked as a journalist for the social democratic paper ‚Hamburger Echo‘ from 1924 to 1929, and was elected a member of the Hamburg Parliament in 1927. The social democrat Haubach was arrested for a short time by the Nazis in 1933 and, after his release, helped to build up an SPD underground organization. In 1934 he spent two years in both the Berlin Columbiahaus and the Esterwegen concentration camps. In 1939 he was again arrested and on release joined the Kreisau Circle resistance group. Following the 20 July 1944 abortive assassination attempt on Hitler, Haubach was arrested on 9 August 1944 in his house at 11 Falterweg, He was sentenced to death by the notorious People’s Court on 15 January 1945, and murdered by hanging by the Nazis on 23 January 1945.

The laying of a stumbling stone was initiated by the SPD Neu-Westend.