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Cordelia Edvardson, Eichkatzweg 33

Eichkatzweg 33

 

(gesprochen von Günther Piorkowski)

Cordelia Edvardson wurde am 01.01.1929 in München als Tochter der katholisch getauften Schriftstellerin Elisabeth Langgässer und des jüdischen Staatsrechtlers Hermann Heller geboren (3). Mit 15 Jahren wurde sie trotz eines Rettungsversuchs durch ihre Mutter (Adoption durch ein spanisches Ehepaar) am 10.03.1944 nach Theresienstadt und von dort nach Auschwitz deportiert.

Schwer an Tuberkulose erkrankt, gelangte sie im Mai 1945 nach Schweden, wo sie eine erfolgreiche Journalistin wurde. Sie lebte dreißig Jahre lang als Auslandskorrespondentin in Israel, wohnte dann wieder in Stockholm. 83-jährig starb sie am 29.10.2012.

Ihr Schicksal schildert sie in dem autobiografischen Roman Gebranntes Kind sucht das Feuer (Carl Hanser Verlag, München 1986).

Stolpersteinverlegung und Lesung im Oktober 2008 in Eichkamp

Ankündigung:

Am 7. Oktober ab 19.30 Uhr findet ein Sondertermin des FORUM Eichkamp statt. Frau Hoffmann, die Enkeltochter der Schriftstellerin Elisabeth Langgässer, die mehrere Jahre im Eichkatzweg gelebt hat, spricht mit uns über ihre Großmutter und ihre Mutter Cordelia Edvardson.

Cordelia – nach nationalsozialistischer „Rassenarithmetik“ eine „Dreivierteljüdin“ – ging als 14-jährige in das KZ Theresienstadt, um ihre Mutter, die inzwischen drei weitere Töchter, die jedoch von einem „Arier“, hatte, davor zu schützen, von den drei Kindern weg ins KZ zu kommen. Glücklicherweise hat sie das KZ überstanden und lebt heute, nach vielen Jahren in Israel, wieder in Schweden, wohin sie nach ihrer Befreiung aus dem KZ gekommen war.

Vorher gibt es dazu ein besonderes Ereignis. Vor dem Haus Eichkatzweg 33, in dem E. Langgässer zeitweilig wohnte, wird am 2. Oktober um 18 Uhr ein Stolperstein für die Tochter Cordelia verlegt. Dieser Stolperstein ist das erste sichtbare Ergebnis der Arbeit der Gruppe Eichkamperinnen und Eichkamper, die sich dieses Themas angenommen haben.

Das Besondere an diesem von einer Eichkamperin finanzierten Stolperstein ist, daß er für einen Menschen gesetzt wird, der nicht umgebracht wurde, sondern die Hölle eines KZ überlebt hat. Wenn Sie die Zeit haben, nehmen Sie teil an dieser Zeremonie!

Audio-Live-Mitschnitt

Weitere Weblinks:

 

English Version

Biography

Cordelia Edvardson was born on 1 January 1929 in Munich, daughter of the baptized Roman Catholic writer Elisabeth Langgaesser and the Jewish expert for constitutional law, Hermann Heller (3). Her mother tried to rescue Cordelia from persecution by giving her to a Spanish couple who adopted her. Nevertheless, Cordelia was deported to Theresienstadt (Terezin) at the age of fifteen, on 10 March 1944, and from there to Auschwitz. She was taken ill with severe tuberculosis when she finally managed to get to Sweden in May 1945 where she became a successful journalist. She lived in Israel as a foreign correspondent for thirty years, later again in Stockholm. Cordelia died on 29 Nov 2012. She has given a description of her life in her autobiographic novel ‚Bränt barn söker sig till elden‘, Bromberg, Stockholm, 1984. German: ‘Gebranntes Kind sucht das Feuer’, Carl Hanser Verlag München – Wien, 1986. Paperback DTV München, 2008, ISBN 9783423111157. English: ‘Burned Child Seeks The Fire’, Beacon Press Boston, 1997.