Biografien
Hans und Anna Magud, Waldschulallee 7
Hans Magud, *12.03.1862 in Rudy Piekar,
Anna Magud, *02.05.1878, geb. Steinitz, in Kattowitz (Katowice).
Eva Susanne Baruch, Waldschulallee 7
Eva Susanne Baruch, *11.01.1923 in Köslin (Koszalin), wohnte als Untermieterin im Haus der Familie Magud und war Schwesternschülerin im Jüdischen Krankenhaus.
Clara Grau, Waldschulallee 7
Clara Grau, *06.12.1859 in Rastenburg bei Königsberg (Kaliningrad), war in Berlin lange Zeit zusammen mit ihrer Schwester Margarethe, die 1928 verstarb, als Lehrerin an der Vogelschen Schule, einem Mädchenseminar, tätig.
Alfred, Jeanne, Günther und Rudolf Samek, Zikadenweg 78
Samek, Alfred, *7.2.1878 in Koprivnica/Kroatien, kam 1907 mit 29 J. nach Deutschland. Seine Frau Jeanne, geb. Citroen, *28.11.1889 in Berlin, war orthopädische Turnlehrerin, seit 1936 Heilgymnastin. Die Familie mit den Söhnen Günther, *31.7.1914, und Rudolf, *4.12.1915, bewohnte seit Beginn der Siedlung Eichkamp/Charlottenburg 1927 eine große Doppelhaushälfte.
Berthold, Charlotte und Alice Pulvermann, Lärchenweg 33
Der Kaufmann Berthold Pulvermann, *15.02.1867, lebte mit seiner Frau Charlotte, *31.05.1877, geb. Radlauer, von 1929 bis 1940 im Lärchenweg 33, zeitweise mit den Töchtern Alice und Minna (1).
Jenny Stock, Zikadenweg 51
Jenny Stock, *07.05.1869, geb. Gradnauer, entstammte einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Magdeburg. Bei den vorgezogenen Neuwahlen 1933 wurde Jenny Stock für die SPD in die Bezirksverordnetenversammlung Wilmersdorf gewählt. Nach dem SPD-Verbot und der „Verordnung zur Sicherheit der Staatsführung“ vom Juli 1933 wurde ihr jedoch das Mandat entzogen. Jenny Stock wurde im Alter von 73 Jahren am 20.11.1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 24.03.1943.
Karl, Margarete, Marie Luise und Peter Marx, Zikadenweg 49
Karl Marx, *30.03.1890 in Landau, war Kaufmann. Er vertrat die Handelsfirma Marx & Co. Von 1934 bis 1938 wohnte er mit seiner Frau Margarete, *23.07.1895, geb. Straus, Individualpsychologin, und den Kindern Peter, *10.07.1921, und Marie Luise, *07.06.1925, im Zikadenweg 49.
Edwin Rewald, Zikadenweg 46
Edwin Rewald wurde am 31. Juli 1897 als zweites Kind von Adolf und Tillie Rewald geboren. Jedenfalls zeitweise fand Edwin im Haus seiner Schwiegereltern Schwedt im Zikadenweg in Eichkamp Unterschlupf.
Kurt und Nelly Kaliski, Zikadenweg 39
Nelly Kaliski, *05.09.1895 in Berlin, geb. Wolfsohn, war 11 Jahre alt, als ihr Vater starb. Ihre Mutter zog sie, die Schwester Hella,*01.05.1899, und ihren Bruder Alfred Wolfsohn, *23.09. 1896, allein groß. Etwa seit 1928 lebte Nelly Kaliski im Zikadenweg 39.9
Cordelia Edvardson, Eichkatzweg 33
Eichkatzweg 33 (gesprochen von Günther Piorkowski) Cordelia Edvardson wurde am 01.01.1929 in München als Tochter der katholisch getauften Schriftstellerin Elisabeth Langgässer und des jüdischen Staatsrechtlers Hermann Heller geboren (3). Mit 15 Jahren wurde sie trotz eines Rettungsversuchs durch ihre Mutter (Adoption durch ein spanisches Ehepaar) am 10.03.1944 nach Theresienstadt und von dort nach Auschwitz …
Gertrud Löwenson, Kiefernweg 8
Gertrud Löwenson, *15.12.1880 in Tilsit (Sowetsk), geb. Weinberg, war seit 1932 Eigentümerin des Hauses Kiefernweg 8.
Dr. Margarete Zuelzer, Eichkampstr. 108
Dr. Margarete (Margarethe Hedwig) Zuelzer, *07.02.1877 in Haynau (Chojnów), war die jüngste Tochter des Tuchfabrikanten Julius Zuelzer (1838-1889) und seiner Frau Henriette Friedländer (1852-1931) und bis 1933 eine anerkannte und erfolgreiche Wissenschaftlerin.
Estella Helene Maas, Eichkampstr. 108
Estella Helene Maas, *12.02.1882 in Frankfurt/Main, wohnte als Untermieterin bei Frau Dr. Margarete Zuelzer. Sie war die älteste Schwester des berühmten Altphilologen Prof. Paul Maas, arbeitete in Berlin als Medizinisch-Technische Assistentin an der Universitätsklinik für Augenkrankheiten; sie wurde 1933 entlassen.
Klaus Bonhoeffer, Alte Allee 11
Alte Alle 11 lebte die Familie von Klaus Bonhoeffer und seiner Frau Emmi Delbrück mit drei Kindern von 1937 bis
1945. Am 1. Oktober 1944 wurde er verhaftet und am 2. Februar 1945 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt.
Aus der Haft im Moabiter Zellengefängnis wurde er zusammen mit seinem Schwager Rüdiger Schleicher
und weiteren Mitgefangenen in der Nacht vom 22. zum 23. April 1945 auf einem Ruinengrundstück von
einem SS Sonderkommando erschossen.
Erna und Leonor Leonhard, Alte Allee 17
Erna Leonhard, geb. Hirschfeld, wurde am 23. Juni 1893 in Werl geboren. Erna Leonhard war 49 Jahre und ihr Sohn Leonor 20 Jahre, als beide am 12. März 1943 von der Großen Hamburger Str. aus mit dem 36. Ost-Transport ins KZ Auschwitz deportiert und sehr wahrscheinlich bereits am Ankunftstag in der Gaskammer des KZ ermordet wurden.
Valerie Jorud (Fleischer), Alte Allee 20
Valerie Jorud wurde am 11.3.1902 in Dobruška (Böhmen) als Valerie Fleischer geboren. Seit wann Valerie in Eichkamp bei der Familie Curtius (Prof. Fritz Curtius, Charité) wohnte. Valerie Jorud starb am 22. März 1945 bei einem Bombenangriff auf das Haus in der Alten Allee 20.
Dr. Max und Berta Spittel, Im Hornisgrund 17
Im Hornisgrund 17 (gesprochen von Günther Piorkowski) Eigentümer und Bewohner des Grundstücks Im Hornisgrund 17 war seit 1929 der Richter Dr. jur. Max Spittel, *21.11.1876. Dr. Spittel war Senatspräsident am Kammergericht und verheiratet mit Berta Spittel, geb. Goldmann, *20.05.1884. Das Ehepaar hatte zwei Söhne: Hans (später: Harold), *1909, und Helmut (später: Paul), *1911. Nach der …
Alice Joel, Falterweg 11
Der Kammergerichtsrat i.R. Dr. Ernst Joel, *26.05.1874, kaufte noch 1939 mit seiner Frau Alice geb. Moll, *30.09.1883, das Haus Falterweg 11. Kurz nach dem Einzug starb Dr. Ernst Joel 65-jährig am 15.08.1939. Alice Joel lebte noch einige Zeit dort, bis sie in die Cunostr. 58 (Wilmersdorf) zog. Mit 58 Jahren wurde sie am 17.11.1941 ins Ghetto von Kowno/Litauen deportiert. Dort wurde sie am 25.11.1941 ermordet.
Dr. Theodor Haubach, Falterweg 11
Der Journalist, sozialdemokratische Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Dr. Theodor Haubach wurde am 15. September 1896 in Frankfurt am Main als einziges Kind des Kaufmanns Emil Haubach und seiner Frau Emilie geboren….
Richard und Elsbeth Lehmann, Falterweg 13
Falterweg 13 (gesprochen von Günther Piorkowski) Das Ehepaar Richard, *22.04.1864 und Elsbeth Lehmann, *11.02.1872, geb. Joel , hatte das Haus 1935 gemietet, nachdem sie ihre Villa in Niederschönweide wegen schwieriger wirtschaftlicher Lage verkaufen mußten. Richard Lehmann, war Direktor einer Wollfabrik. Große Teile des Vermögens mussten als „Sühnesteuer“ an das Finanzamt bezahlt werden. Beide waren gebürtige …
Naumann, Ernst (ohne Stolperstein)
Eichkampstr. 32, früher Königsweg 92